Der Einstellungstest – so meisterst du ihn

Wenn du dich um einen freien Ausbildungsplatz bewirbst, wirst du im anschließenden Auswahlverfahren häufig mit Einstellungstests konfrontiert. Jeder Ausbildungsbetrieb hat bei der Bewerberauswahl seine eigene Vorliebe. Ein gängiges Vorgehen ist beispielsweise, erst einmal die Bewerbungsunterlagen anzuschauen. Erscheinst du aufgrund deines Anschreibens und Lebenslaufs als passender Kandidat, wirst du zum Einstellungs – bzw. Eignungstest eingeladen. Das Testergebnis entscheidet dann wiederum darüber, ob du als nächstes zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen wirst. Die Reihenfolge der einzelnen Schritte kann aber auch ganz anders aussehen. Wichtig ist, dass du die Inhalte und Abläufe dieser Tests kennst – so kannst du dich gezielt vorbereiten und diese Hürde erfolgreich nehmen.

Hintergründe

Personalentscheidungen sind für Unternehmen jeder Branche stets mit Risiken verbunden. Wer heute eingestellt wird, der muss sich auch morgen noch rechnen. Fehlentscheidungen sind teuer. Um diese zu vermeiden, greifen Unternehmen auf Einstellungstests zurück, die dich auf Herz, Nieren und Verstand prüfen sollen. Ob du als Bewerber um einen Ausbildungsplatz über die nötigen Qualifikationen verfügst und für den angestrebten Beruf geeignet bist, kann schwer nur allein aus Bewerbungsschreiben,Lebenslauf und Arbeitsproben ermittelt werden. Einstellungstests dienen also nicht der Schikane (zumindest sollten sie dies nicht), sondern geben den Verantwortlichen die Möglichkeit, dich besser kennenzulernen und deine Eignung für die Ausbildung einzuschätzen.

Arten

Es gibt eine sehr große Brandbreite von Einstellungstest, die im Rahmen der Auswahl von Berufseinsteigern eingesetzt werden. Am einfachsten lassen sie sich in drei Hauptkategorien einteilen: Persönlichkeitstests, Wissenstests, allgemeine Intelligenz- und Leistungstests.

Häufig werden sogenannte Persönlichkeitstest eingesetzt. Hier sollst du eine Reihe von Fragen über deine Eigenschaften oder Verhaltensweisen beantworten und/oder angeben, inwieweit bestimmte Aussagen auf dich zutreffen.

Verbreitet sind auch Wissenstests. Neben Allgemeinwissen wird oft auch Wissen zu speziellen Bereichen wie Wirtschaft, Politik oder Gesellschaft abgefragt. Teilweise kann man die richtigen Lösungen in entsprechenden Foren im Internet finden. Gelegentlich setzen Unternehmen auch Übungen wie „Diktat“ oder „Aufsatz schreiben“ ein.

Auch sogenannte Intelligenz- und Leistungstests werden gerne angewendet. Wissenschaftlich betrachtet sagen solche Tests beruflichen Erfolg wesentlich besser voraus als Wissenstests. Intelligenz- und Leistungstests enthalten häufig Aufgaben zu zahlen-, sprach- oder abstrakt-logischem Denken sowie zu Konzentration, Auffassungsgabe und Merkfähigkeit. Oft werden auch weitere spezielle Aufgaben gestellt, z. B. zum räumlichen Denkvermögen oder zum physikalisch-technischen Verständnis – je nachdem, welche Fähigkeiten für die Ausbildung besonders relevant sind. Gut gemachte Tests sind so aufgebaut, dass ein Bewerber auch bei mehrfacher Durchführung nicht wesentlich besser abschneidet.

Wenn du dich bei der Bundeswehr, Polizei oder Feuerwehr bewirbst, musst du außerdem deine körperliche Fitness unter Beweis stellen und einen Sporttest bestehen.

Durchführung

Etwa 2/3 bis 3/4 der Unternehmen setzen Einstellungs- bzw. Eignungstests im Rahmen ihrer Azubiauswahl ein. Bislang führt die überwiegende Zahl der Betriebe die Tests in Papierform durch. Allerdings hat in den letzten Jahren die Durchführung von Online-Einstellungstests stark zugenommen. Die Online-Tests werden entweder im Unternehmen oder von zuhause aus durchgeführt. Werden Online-Eignungstests daheim gelöst, wird im Rahmen des nächsten Auswahlschrittes, zum Beispiel bei einem Assessment-Center oder Interview, häufig ein kurzer Nachtest durchgeführt (Fälschungssicherheitstest).

Wie gesagt, es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Tests. Die Wahrscheinlichkeit, dass du bei zwei verschiedenen Unternehmen, bei denen du dich beworben hast, genau den gleichen Test machst, ist gering. Häufig kannst du aber Ähnlichkeiten feststellen, da ähnliche Wissensbereiche abgefragt bzw. ähnliche Aufgabentypen verwendet werden.

Vorbereitung

Wenn du eine Einladung zu einem Einstellungstest bekommen hast, solltest du dich ähnlich wie auf ein Vorstellungsgespräch oder Assessment-Center vorbereiten. Eine gute Vorbereitung nimmt dir die Unsicherheit und du kannst selbstbewusst in den Test gehen. Hier die wichtigsten Punkte für eine Top-Vorbereitung:

  • Bestätige den Termin bei deinem Ansprechpartner im Unternehmen.
  • In den meisten Fällen wird dir mit der Einladung ein Ablaufplan bereitgestellt. So kannst du dich mit Hilfe des Ablaufplans vorbereiten.
  • Informiere dich ausführlich über das Unternehmen.
  • Warum bist du der Richtige für den Job und warum sollte das Unternehmen dich auswählen? Diese Frage solltest du überzeugend beantworten können.
  • Wie sieht dein Outfit für den Tag aus?
  • Sieh dir typische Aufgaben eines Einstellungstests an. Klar, die Übungsaufgaben werden später natürlich anders aussehen. Du kannst aber einen ersten Eindruck von den Aufgabentypen und der Bearbeitungszeit gewinnen und dir so mehr Sicherheit verschaffen.
  • Überlege dir, ob du eine Unterkunft benötigst und kümmere dich frühzeitig um die Anreise, damit du auf jeden Fall pünktlich bist.
  • Befasse dich regelmäßig mit dem Tagesgeschehen in der Zeitung oder den Nachrichten und frische dein Allgemeinwissen auf.

Dieser Ratgeber entstand in Kooperation mit AUBI-plus!

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