Leere in deinem Lebenslauf? Das sind jetzt die besten Tipps und Möglichkeiten

Wegen Corona hat deine Schule das geplante Betriebspraktikum abgesagt. Das Café, in dem du jobben wolltest, hatte geschlossen, bevor du überhaupt richtig anfangen konntest. AGs an deiner Schule gab es schon lange nicht mehr und an regelmäßiges Vereinstraining war in den letzten zwei Jahren auch nicht zu denken. Jetzt sitzt du an deiner Bewerbung, doch auf deinem Lebenslauf herrscht absolut tote Hose. Was sollst du nur schreiben, um den Personaler zu beeindrucken? Wir zeigen dir, wie du jetzt das Beste aus deinem leeren Lebenslauf herausholen kannst.
Persönliche Daten
Zu den persönlichen Daten gehören Vorname, Nachname, Anschrift, Telefonnummer oder Mobilnummer (nimm die Nummer, unter der du am besten erreichbar bist), E-Mail-Adresse, Geburtsdatum und -ort – nicht mehr und nicht weniger. Hack: Je nachdem, wie voll oder leer dein Lebenslauf aussieht, kannst du die genannten Informationen in einem längeren Block „Persönliche Daten“ darstellen, oder aber Teile davon in der Kopf- oder Fußzeile platzieren. Falls du dich für die zweite Variante entscheidest, solltest du für dein Anschreiben die gleiche Kopf- bzw. Fußzeile verwenden – so sieht es einheitlich aus und macht zumindest optisch schon einmal was her.

Praktische Erfahrungen
Lebenslauf leer? Du hättest gerne, konntest wegen Corona aber keine praktischen Erfahrungen sammeln? Dann lass diesen Abschnitt am besten ganz weg, denn ehrlich zu sein ist meist besser, als sich irgendetwas auszudenken. Hack: Erwähne in deinem Anschreiben, dass du dich schon lange für den Beruf interessierst, ihn aber aufgrund von Corona leider nicht praktisch erproben konntest. Unterstreiche dein Interesse und biete an, nachmittags zum Probearbeiten zu kommen und/oder in den nächsten Ferien ein freiwilliges Praktikum zu machen.
Tipp: Aktuelle Praktikumsplätze für Schülerpraktika gibt’s übrigens auch hier auf DiBaP!
Schullaufbahn
Im Abschnitt zu deiner Schullaufbahn steht bis jetzt nur ein einziger Eintrag, was deinen Lebenslauf leer aussehen lässt?
08/2016 – heute | Musterrealschule, Musterstadt |
Hack: Schmücke den Eintrag weiter aus, indem du deinen voraussichtlichen Schulabschluss, besondere Fächer, AGs und Ämter ergänzt, zum Beispiel:
08/2016 – heute | Musterrealschule, Musterstadt Abschluss 06/2022: mittlere Reife Wahlpflichtfach: Französisch Klassensprecher von 08/2018 – 06/2021 |
Kenntnisse
Bei deinen Kenntnissen hast du die Fremdsprachen, die du in der Schule hattest, in einer einzelnen Zeile aufgeführt? Und auch für deine EDV-Kenntnisse brauchtest du nur eine?
Fremdsprachen: | Englisch, Französisch |
EDV: | MS-Office |
Hack: Nimm für jede Sprache eine extra Zeile und schreibe dazu, wie gut du die jeweilige Sprache sprichst, d. h. Grundkenntnisse, gute Kenntnisse, fließend, verhandlungssicher, Muttersprache. EDV-Kenntnisse werden ebenfalls abgestuft: Grundkenntnisse, gute Kenntnisse, sehr gute Kenntnisse. So zieht dein leerer Lebenslauf gleich viel voller aus und noch dazu kann der Personaler deine Kenntnisse viel besser einschätzen.
Deutsch: | Muttersprache |
Englisch: | fließend |
Französisch: | Grundkenntnisse |
MS-Office: | gute Kenntnisse in Word, Excel, PowerPoint |
Wenn du ein Sprachzertifikat wie TOEFL (Test of English as a foreign Language), TOEIC (Test of English for International Communication), DELF (Diplôme d’Etudes en langue française) oder DALF (Diplôme approfondi de langue française) hast, kannst du dies ebenfalls aufführen. Dasselbe gilt, wenn du einen Computerführerschein bzw. Kenntnisnachweis im EDV-Bereich hast. Auch deinen PKW-Führerschein oder andere Qualifikationen kannst du im Abschnitt „Kenntnisse“ aufführen. Achte dabei immer auf eine gute Struktur. Solltest du so viele Punkte zusammen sammeln, dass es unübersichtlich wird, kannst du den Abschnitt auch weiter untergliedern, z. B. in
- Sprachkenntnisse
- EDV-Kenntnisse
- Weitere Kenntnisse / Sonstiges
Übertreib es aber nicht! Auf Punkte, die keinerlei Relevanz für die Ausbildung haben, kannst du getrost verzichten.
Und noch ein Hack: Wenn Fremdsprachen in deiner Ausbildung eine Rolle spielen werden oder du dich sogar für einen Beruf mit Sprachen interessierst und deine Fremdsprachenkenntnisse dafür noch etwas verbessern möchtest, sind Online-Sprachkurse oder -Nachhilfe eine gute Möglichkeit. An das digitale Lernen haben wir uns durch die Coronakrise ja bereits gewöhnt. Du musst keine Sprachschule besuchen, sondern kannst ganz bequem von zu Hause aus lernen – absolut sicher und ohne Maske! Gerade jetzt in der dunklen Jahreszeit, in der man mehr Zeit zu Hause verbringt als im Sommer, bieten sich Online-Kurse an, um seine Kenntnisse zu verbessern und ein wahres Sprachen-Talent zu werden.
Besonders empfehlenswert, wenn du richtig tief in eine Fremdsprache eintauchen möchtest, ist natürlich ein Auslandsaufenthalt – auch wenn die Bedingungen für Reisen durch Corona derzeit erschwert sind. Sprachreise, Au-Pair, internationaler Freiwilligendienst u.v.m. – in unseren Ratgebern stellen wir dir deine Möglichkeiten vor.
Hobbys und Interessen

Klar, auch bei unseren Hobbys und Interessen mussten wir in den letzten zwei Jahren Abstriche machen, weil viele Aktivitäten nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich waren. Dafür hat der Medienkonsum in vielen Familien zugenommen. Es wäre also nur ehrlich, „Serien und Computerspiele“ zu schreiben, oder?
Hack: Bestimmt hast du nicht nur Serien geschaut und Computerspiele gespielt, sondern auch noch andere Sachen gemacht. Vielleicht hast du sogar neue Dinge für dich entdeckt, die du inzwischen so alltäglich findest, dass sie dir gerade nicht einfallen. Überleg einfach mal, was du in der letzten Zeit gemacht bzw. unternommen hast oder was du in der nächsten Zeit vorhast bzw. worauf du dich freust. Bestimmt sind ein paar Dinge dabei wie
- Lange Spaziergänge mit deinem Hund
- Zeit in der Natur verbringen
- Gartengestaltung
- Kochen und Backen und dabei immer wieder neue Rezepte ausprobieren
- Balkongemüse anbauen
- Yoga und Workout
- DIY und Upcycling
- Malen und Zeichnen
- Lesen
Zugegeben, ein Hobby wie „Lesen“ klingt jetzt nicht besonders spannend. Hack: Ergänze deinen Lieblingsautor, das Genre, das du am liebsten liest oder etwas anderes. So weckst du gleich etwas Neugier beim Personaler! Achtung: Schummeln solltest du dabei natürlich nicht. Stell dir nur einmal die peinliche Situation im Vorstellungsgespräch vor, wenn der Personaler Smalltalk machen möchte, dich nach dem Buch fragt, welches du gerade liest, und du ins Stottern gerätst…
Fazit: Aus wenig kannst du viel machen
Aus wenig viel zu machen, ist also kein Hexenwerk! Mit den richtigen Hacks lässt sich aus einem vermeintlich mageren Lebenslauf doch noch so einiges rausholen. Achte aber darauf, dass du es mit den Ausschmückungen nicht übertreibst und dass alles auf eine DIN A4-Seite passt.
Dieser Ratgeber entstand in Kooperation mit AUBI-plus!
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