Generation Z: Was junge Menschen von der Ausbildung erwarten

Junge Leute, die sich heute um einen Ausbildungsplatz bewerben, sind anders als die Generationen davor. Als Digital Natives haben die Jugendlichen der Generation Z spezielle Ansprüche an ihren Ausbildungsbetrieb und an künftige Arbeitgeber. Was Sie als Ausbilder:in und Arbeitgeber im Umgang mit dieser Generation beachten sollten, erfahren Sie im Text.

Was ist die Generation Z – eine Definition

Wer ab dem Jahr 1995 geboren wurde, gehört zur Generation Z und gilt als sogenannter Digital Native. Die jungen Leute bis 25 sind komplett digital aufgewachsen und kennen die analoge Welt nur mehr aus Erzählungen.

Im Vergleich dazu kennt die Vorgängergeneration Y auch noch eine Welt ohne Digitalisierung und Smartphone, hat aber schon im frühen Jugendalter die Entwicklung der digitalen Welt hautnah miterlebt.

Was die Generation Z ausmacht:

Junge Leute dieser Genration sind Teil einer vernetzten Online-Community, die 24/7 aktiv ist. Die Jugendlichen verarbeiten permanent digitale Informationen und setzen diese nutzbringend ein. Sie sind bestens vernetzt und arbeiten wie selbstverständlich mit Smartphones, Tablets und Notebooks.

Schnelles Reaktionsvermögen, hohe Innovationsbereitschaft und vernetztes Denken sind Fähigkeiten der Gen Z, die in Ausbildungsbetrieben und Unternehmen sehr nutzbringend eingesetzt werden können.

Private Zufriedenheit kommt vor dem beruflichen Erfolg

Die Generation Z definiert sich mehr über private Zufriedenheit und nicht so stark über beruflichen Erfolg. Der berufliche Ehrgeiz ist nicht so ausgeprägt wie in früheren Generationen.

Was Digital Natives von Ausbildungsbetrieben erwarten

Die Auszubildenden wollen vor allem eines: von den Kollegen und Vorgesetzten im Ausbildungsbetrieb ernst genommen werden.

Die Jugendlichen sind es gewohnt, wichtige Entscheidungen selbst zu treffen. Die Ausbilder und Führungskräfte der Gen Y haben diese Fähigkeit hingegen meist erst im Laufe des Berufslebens erlernt.

Gehalt und beruflicher Status spielen in dieser Generation meist keine so große Rolle und können deshalb auch nur geringfügig als Anreiz dienen. Wichtige Aspekte für die Digital Natives sind dagegen ein gutes Betriebsklima, die Möglichkeit zur Selbstverwirklichung und der Spaß am Beruf.

Was die Generation Z im Job attraktiv findet:

Selbstbestimmung und persönliche Entfaltung

Heutige Auszubildende wünschen sich gute Entwicklungsmöglichkeiten, Abwechslung und Selbstbestimmung in ihrem beruflichen Alltag. Wichtig sind auch Entscheidungskompetenz bereits während der Ausbildung sowie ein unbefristeter Arbeitsvertrag.

Digitale Kompetenz

Weil der Generation Z dieses Thema sehr wichtig ist, kommen Ausbildungsunternehmen besonders gut an, die in der digitalen Welt zu Hause sind. Das Unternehmen sollte auch  Verständnis für Aktivitäten in sozialen Netzwerken mitbringen.

Fühlbare Work-Life-Balance

Digital Natives legen großen Wert auf eine echte Ausgewogenheit von Privatleben und Beruf. Flexible Arbeitszeiten und großzügige Urlaubsregelungen sind deshalb ein „must“, will man diese Generation für das eigene Unternehmen begeistern. 

Auch die Möglichkeit zum Homeoffice und Office-Sharing kommen bei dieser Generation sehr gut an. Ein fester Arbeitsplatz ist den Digital Natives dagegen weniger wichtig.

Employer Branding

Die Arbeitgebermarke ist für die Genration Z äußerst wichtig.  Dabei geht es aber weniger um das Renommee eines Unternehmens, als vielmehr um positive Online-Rankings sowie gute Bewertungen im Internet und den Sozialen Medien.

Wie lässt sich die Generation Z optimal motivieren und führen?

Dazu sollten folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

  1. Flexibilität
    Wenn Sie einem Azubi dieser Generation einen Arbeitsauftrag geben, sollten Sie den Weg zur Zielerreichung ihm/ihr überlassen. Zu starre Regeln, unterdrücken das Potenzial der Auszubildenden,  selbstständig zu denken und zu  handeln.
    Flexibilität ist auch in Sachen Urlaub gefragt. Seinen Sie großzügig und flexibel, wenn es um die Genehmigung von Urlaub geht.  
    Fühlen sich die Azubis von Anfang an wohl im Ausbildungsbetrieb, werden sie auch nach der Ausbildung noch länger im Betrieb bleiben. In Zeiten des Fachkräftemangels ein wesentlicher Erfolgsfaktor für das Unternehmen.
  1. Technologieorientierung
    Die Generation Z hat kein Verständnis, wenn Unternehmen das Potenzial, das Social-Media-Aktivitäten bieten, nicht heben.
    Nutzen Sie die großen Kenntnisse ihrer Azubis für die externe und interne Kommunikation. Besonders beim Ausbildungsmarketing in den sozialen Netzwerken können Auszubildende enorm hilfreich sein.
    Sorgen Sie zudem dafür, dass Azubis dieser Generation moderne Arbeitsmittel an die Hand bekommen, die Sie ja auch von zu Hause als Digital Natives gewohnt sind. Auch das verbessert die Bindung an das Unternehmen. Die Azubis werden diese Informationen auch nach außen tragen, was Ihren Ruf als modernes Unternehmen stärkt.
  1. Offene Gesprächskultur
    Eine offene und moderne Kommunikation wird bei Azubis gerne gesehen. Flache Hierarchien und das Einbinden von Lehrlingen in Entscheidungen fördert dies. Viele Azubis sind selbstbewusst und tauschen sich gerne mit Vorgesetzten aus. Fördern Sie diesen Austausch: Wenn im Unternehmen Kritik und Anregungen „von unten“ als positiv wahrgenommen werden, wirkt das motivierend. Erziehen Sie Ihre Azubis aber auch zur Kritikfähigkeit durch eine intensive Feedbackkultur. Digital Natives wollen rasches Feedback. Aber bleiben Sie bei der Kritik sachlich und kritisieren Sie nicht den Azubi selbst. 
  1. Gute Leistungen honorieren 
    Anerkennung ist vielleicht der größte Motivator von allen. Für herausragende Leistungen sollte es besondere Anerkennung geben. Allerdings weniger durch monetäre Benefits, als etwa durch Einbinden in wichtige Projekte. Vielleicht bietet es sich sogar an, den Azubi kleinere Projekte selbständig leiten zu lassen. 
  1. Transparenz und Sicherheit 
    Trotz aller Modernität möchte auch die Generation Z nicht komplett auf Sicherheit verzichten. Versprechungen des Ausbildungsbetriebs sollten also auch eingehalten werden. Zudem sollten Entscheidungen transparent und für den Auszubildenden nachvollziehbar sein.
    Das schafft Vertrauen und stärkt die Bindung zum Ausbildungsbetrieb. Auf diese Weise legen Sie eine solide Basis für eine langfristige und motivierende Zusammenarbeit.

Weiterführende Informationen:

PWC-Studie zur Generation Z:

Zenjob-Studie: „Was sich die Generation Z von der Arbeitswelt wünscht“

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